Was geschieht, wenn die Produktionsmethoden in der elektronischen Kultur auf Grund der technischen Voraussetzungen immer feinteiliger verfahren können? Was, wenn Sampling, Zitierweisen und Sequencing immer splitterhafter operieren? Welche neuen kulturellen Blaupausen entstehen, wenn Sound- und Image-Fabrikation immer „mikroskopischer“ wird? Mit dem Aspekt der „mikroskopischen Produktionsweise“ setzt der Medienturm Graz die Schwerpunktreihe der letzten beiden Jahre, Techno-Visionen, auf erweitertem Terrain fort.
Micro Sounds widmet sich den Prozessen der steten medialen Verfeinerung in der aktuellen Kunst und Musik, die tendenziell zur Entleerung und Auflösung der verwendeten Materialien führt. Gleichzeitig eröffnet die Möglichkeit der mikroskopischen Bild- und Tonbearbeitung aber auch Arbeitsweisen, die den Begriffen Reduktion, Abstraktion und Minimalismus neue Tragweiten verleihen. Neue Minimalismen in elektronischer Kunst und Musik sind ebenso Thema wie digitale Reduktionsverfahren, etwa „Klicks“, „Glitches“ und „Micro-Sampling“.
Christian Höller
ReferentInnen Perica Blazenka (YU), Kodwo Eshun (GB), Robert Henke (D), Karl Kliem (D), Alexey Paryla (D), Winfried Ritsch (A) |